Diakonische Gemeinschaft: Kulturentwickler im diakonischen Unternehmen

Veröffentlicht am 03.02.2012

Diakonische Gemeinschaften sind ein Medium für die Entwicklung zur gestalteten Unternehmenskultur, so ein Motto der Konferenz theologischer Vorstände des Kaiserswerther Verbandes vom 25.-27. Januar in Dresden.

Pressemitteilung 1/2012

Über fünfundzwanzig theologische Vorstände von Mitgliedseinrichtungen des Kaiserswerther Verbandes KWV hielten vom 25.- 27. Januar 2012 ihre jährliche Konferenz. In diesem Jahr fand die Tagung auf Einladung von Rektor Pfr. Klaus Kaden in der Evangelisch-Lutherischen Diakonissenanstalt Dresden statt. Das Thema der Vorstehertagung lautete: „Was trägt und prägt Diakonische Gemeinschaften heute? - Von der Mitarbeiterschaft zur Diakonischen Gemeinschaft“.

„Ohne Liturgie keine Diakonie“, hob Peter Zimmerling im einleitenden Referat zum Thema hervor. Diakonie bedarf der Spiritualität als kontinuierliche Quelle der Kraft und Inspiration, so die These des Professors für Praktische Theologie an der Universität Leipzig. Die Marke Diakonie genieße hohes Vertrauen. Zur Schärfung des christlichen Profils seien Entwicklung und Pflege der Spiritualität der Mitarbeitenden unerlässlich, so Zimmerling, „wenn die Diakonie nicht zu einem Dienstleistungsunternehmen werden soll, das ausschließlich nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen geführt wird“.

Diakonische Gemeinschaften stellten an dieser Stelle „eine Art missing link“ dar. Nötig sei, „die alten protestantischen Vorbehalte gegenüber jeder Form von Glaubensvermittlung an Erwachsene zu überwinden“, betonte Zimmerling. Heute gewinne das Lernen durch Erfahrung immer mehr an Bedeutung. „Diakonische Gemeinschaften bilden notwendige Einübungsfelder evangelischer Spiritualität.“

Vorsteherin Oberin Pn. Magdalene Simpfendörfer-Autenrieth, Großheppach, sowie der theologische Vorstand Pastor Jörn Engler, Kropp, stellten aus dem Blickwinkel des Konferenzthemas die Entwicklung ihrer Gemeinschaften vor. Der Einfluss der Schwesternschaften in den Werken sei stärker als vor Jahren abhängig von ihrer beruflichen Professionalisierung, so Simpfendörfer-Autenrieth. Mitglieder der Diakonischen Gemeinschaft der Diakonissenanstalt Dresden betonten zudem die persönliche Bedeutung der Diakonischen Gemeinschaft. Das diakonische Selbstverständnis werde von den Mitarbeitenden teils als Bürde verstanden, so Engler. Diakonische Gemeinschaften seien ein Medium für die Entwicklung zur gestalteten Unternehmenskultur: „Die persönlichen Befindlichkeiten haben in unserer personorientierten Branche erheblichen Einfluss auf die Arbeitsleistung. Die Diakonische Gemeinschaft dient als Korrektiv und Motiv, als Kulturentwickler“.

Gemeinsame Andachten sowie ein Abendmahlsgottesdienst verwirklichten die Gemeinschaft während der Tagung. Abgerundet wurde die Konferenz durch eine Sonderführung durch die noch nicht öffentlichen Teile des Stadtschlosses Dresden durch den verantwortlichen Bauleiter Ludwig Coulin. Die nächste Konferenz theologischer Vorstände des KWV findet statt vom 30.1. - 1.2.2013.

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der evangelischen Kirche in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er vertritt Diakonie in der besonderen Form als Diakonie in Gemeinschaft. Seit über 90 Jahren ist der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er ermöglicht den Mitgliedern einen christlich orientierten Werteaustausch, vertritt die Mitglieder in unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt die Mitglieder in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet über 70 diakonische Gemeinschaften und Werke in Deutschland.

Berlin/Bern, den 3.Februar 2012

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