KWV-Regionalkonferenzen diskutieren Kodex für Standards zur Mitgliedschaft

Veröffentlicht am 25.03.2015

Ein neues Verhältnis zwischen Mitgliedern und Verband soll das Profil des Kaiserswerther Verbandes KWV schärfen. Dazu wurde in den vier Regionalkonferenzen in Kassel, Stuttgart, Bremen und Berlin der Entwurf eines Kodex beraten.

Die Zukunft des Kaiserswerther Verbandes stand im Fokus der diesjährigen Regionalkonferenzen des Verbandes der ca. 70 diakonischen Gemeinschaften und Werke in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Die vier Konferenzen diskutierten Schwerpunkte und Alleinstellungsmerkmale für die Einrichtungen und Unternehmen des Verbandes.

In den Regionalkonferenzen wurde der Entwurf eines "Kodex" beraten. Der KWV-Vorstand möchte damit eine Diskussion um die Erwartungen anregen, die an die Mitgliedschaft einer Einrichtung oder Gemeinschaft gelegt werden. Verband und Geschäftsstelle sollen "zur Erfüllung und Entwicklung der Kaiserswerther Unternehmenskultur" die Gemeinschaft zwischen den Einrichtungen stärken. Der Vorstand schlägt Standards für eine Mitgliedschaft im Kaiserswerther Verband vor. Eine geistliche Gemeinschaft könne die Dienstgemeinschaft der Mitarbeitenden ergänzen. Die Einrichtungen sind eingeladen, Mitarbeitende in der Entwicklung "einer Haltung der Aufmerksamkeit in hoher Fachlichkeit und geistlicher Verantwortung" zu unterstützen.

"Die diakonische Unternehmenskultur der Mitglieder ist von der Tradition der Diakonissen geprägt. Dies ist ein großer Schatz", betonte Pfarrer Peter Burkowski, Geschäftsführer der Berliner Führungsakademie für Kirche und Diakonie während der Ostkonferenz. Burkowski begleitet den vom Vorstand angeregten Diskussionsprozess über die Zukunft des KWV im Verband. Gleichzeitig liefen gesellschaftliche Veränderungen dieser Tradition zuwider, so Burkowski. Trotzdem könnten die Häuser des KWV "fasziniert von der Idee, aus ihrer Tradition die Zukunft zu gestalten", die Herausforderung annehmen und ihre Verbindungen stärken. "Gemeinschaft und Diakonie gehören zusammen", ergänzte die Berliner Diakoniedirektorin Pfarrerin Barbara Eschen: "Dieser Aspekt ist in unserer auf effektive Ressourcennutzung zielenden Arbeitsorganisation schwer zu verwirklichen. Schwesternschaften können hier mit ihren Erfahrungen einen Beitrag leisten."

Durch ein "neues Verhältnis zwischen Mitgliedern und Verband" könne nach Meinung des KWV-Vorstandes ein gestärktes Profil der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung entstehen. Ein "gewisser Standard theologisch-diakonischer Bildung für Führungskräfte" könne den Bildungsaspekt der Gemeinschaft stärken. Auch die internationale Dimension durch die internationale Kaiserswerther Generalkonferenz sei eine große Chance.

Der Theologische Geschäftsführer des Evangelisches Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge (KEH), Pastor Dr. Johannes Feldmann, informierte am Abend der Ostkonferenz über die Struktur des KEH.

In diesem Jahr tagte die Westkonferenz am 9. und 10. März im Diakonissenhaus Kassel, die Südkonferenz am 11. und 12. März in der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart, die Nordkonferenz am 18. und 19. März im Evangelischen Diakonissenmutterhaus Bremen und die Ostkonferenz am 23. und 24. März im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge in Berlin-Lichtenberg.

Die Daten und Orte der Regionalkonferenzen 2016: Nordkonferenz: 9. und 10. März 2016 in Hamburg (Alten Eichen); Westkonferenz: 14. und 15. März 2016 in Wetzlar; Ostkonferenz: 17. und 18. März 2016 in Niesky; Südkonferenz: 6. und 7. April 2016 in Darmstadt (Elisabeth-Gemeinschaft). Die Regionalkonferenzen finden kurz vor den Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum des Kaiserswerther Verbandes vom 17.-19. Juni 2016 statt.

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der evangelischen Kirche in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er vertritt Diakonie in der besonderen Form als Diakonie in Gemeinschaft. Seit bald 100 Jahren bildet der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er ermöglicht den Mitgliedern einen christlich orientierten Werteaustausch, vertritt die Mitglieder in unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt sie in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet ca. 70 diakonische Gemeinschaften und Werke in Deutschland.

Berlin/Bern, den 25. März 2015