KWV plant Bildungsveranstaltung zur diakonischen DNA eines Unternehmens

Veröffentlicht am 23.03.2018

„Identität und Identifikation durch diakonische Bildung“ lautete das Thema der vier Regionalkonferenzen des Kaiserswerther Verbandes KWV in Hannover, Freudenberg, Freiburg und Halle.

Die Frage nach der Identität ist ab den 1970er Jahren, mit der zunehmenden Ablösung der sozialdiakonischen Arbeit der Diakonissen durch weltliche Mitarbeitende, eine relevante geworden, die mit der Säkularisierung und Pluralisierung der Gesellschaft, der Ökonomisierung des Sozialen und aktuell durch den Personalmangel an Bedeutung zugenommen hat. Besonders im Osten Deutschlands, wo die Kirchenmitgliedschaft extrem niedrig ist, wird dies noch einmal unter anderen Vorzeichen diskutiert, so KWV-Geschäftsführerin Christa Schrauf vor der Westkonferenz in Freudenberg. Die Unternehmensführung ist für die diakonische und evangelische Identität ihrer Organisation, die Umsetzung des biblischen Auftrages zur Nächstenliebe unter heutigen Bedingungen, verantwortlich, wobei die Theologie von prominenter Bedeutung ist.

Es brauche „eine Unternehmensführung, leitende Mitarbeitende und Schlüsselkräfte, die diakonisch sprachfähig und selber diakonisch überzeugend und authentisch sind“, so Schrauf. Ziel müsse sein, Impulse für eine Identifikation zu setzen, damit Mitarbeitende sich diakonische Identität aneignen können: „Um ein Unternehmen mit der diakonischen DNA zu durchdringen, muss sie auf normativer, strategischer und operativer Ebene berücksichtigt werden und sich in der Unternehmenskultur und den Bildungsangeboten abbilden.“ Dafür brauche es zahlreiche „Ankermenschen“, die sich neben ihrer fachlichen mit ihrer diakonischen Kompetenz im diakonischen Alltag einbringen.

Ein solches Gesamtgefühl spiele für Mitarbeitende eine große Rolle, ergänzte die Soziologin Veronika Drews-Galle, Referentin im Evangelischen Kirchenamt für die Bundeswehr. Gelingende diakonische Bildung stelle eine wesentliche Säule der Identitätsarbeit dar. Bildung sei entscheidend, weil sie der Enkulturation der Mitarbeitenden in die Kultur der Einrichtung diene und für deren Commitment zum Arbeitgeber von Vorteil sei. Wichtig sei, sich mit den normativen Grundlagen diakonischen Handelns auseinanderzusetzen. Genauso gelte es aber, auf das „erfahrungsbezogene Lernen“ durch die persönliche Begegnung mit diakonischer Praxis im Arbeitsalltag zu achten.

Eine für das kommende Jahr geplante Bildungsveranstaltung soll die Kompetenz des KWV im Bereich diakonisch-theologischer Aus-, Fort- und Weiterbildung mit dem Ziel der Weiterentwicklung des Diakonats unterstreichen. Der KWV möchte dabei die Kooperationen mit Einrichtungen und Unternehmen über den Verband hinaus weiter vertiefen. Gemeinsames Interesse ist auch die Umsetzung der Loyalitätsrichtlinie der EKD im Bereich der Bildung.

Die jährlichen Regionalkonferenzen dienen dem Gedankenaustausch zwischen den Oberinnen und Vorständen der Mitgliedshäuser. Die Vorsitzenden der Regionalkonferenzen vertreten die Geschäftsführerin zudem in ihren Regionen. Folgende Regionalkonferenzen sind für 2019 geplant: 4.-5. März Ostkonferenz in Dresden, 12.-13. März Westkonferenz in Bad Kreuznach, 14.-15. März Nordkonferenz in Kropp, 4.-5. April Südkonferenz in Weinstadt.

Fotograf: Marcus Andreas Mohr

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der evangelischen Kirche in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er vertritt Diakonie in der besonderen Form als Diakonie in Gemeinschaft. Seit über 100 Jahren bildet der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er ermöglicht den Mitgliedern einen christlich orientierten Werteaustausch, vertritt die Mitglieder in unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt sie in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet ca. 70 diakonische Gemeinschaften und Werke in Deutschland.
Berlin, den 23. März 2018

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