Diakonat als Brücke zwischen Diakonie und Kirche

Veröffentlicht am 31.01.2013

Die Jahrestagung der Verbände diakonischer Gemeinschaften mit der Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband und der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD tagte vergangene Woche in Berlin.

Der Diakonat muss zu einem wichtigen Teil der Kirche werden und zur Wahrnehmung einer diakonischen Kirche führen. Das anstehende Reformationsjubiläum 2017 soll um einen diakonischen Aspekt unter dem Thema „Diakonie der Freiheit und Liebe“ ergänzt werden. Dies betonten die 25 Teilnehmer der Jahrestagung der Verbände diakonischer Gemeinschaften mit der Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband und der Evangelische Kirche in Deutschland EKD vergangene Woche in Berlin. Die Informations- und Koordinationstagung der diakonischen Einrichtungen und Verbände in Deutschland fand erstmals in den neuen Räumlichkeiten der Diakonie Deutschland in Berlin statt.

Diakonie-Präsident OKR Johannes Stockmeier stellte zu Beginn das im vergangenen Jahr aus dem Evangelischen Entwicklungsdienst und dem Diakonischen Werk der EKD neu fusionierte Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE) vor. Mit Blick auf die Zusammenarbeit mit den Verbänden diakonischer Gemeinschaften betonte Stockmeier die Bedeutung des Diakonats als „Brückenthema“: Spiritualität, Bildung, Fachlichkeit und Kirchlichkeit seien wesentliche Dimensionen der Diakonie wie auch der Kirche, so Stockmeier.

„Existentielle Kommunikation und spirituelle Ressourcen in der Pflege“ lautet der Titel eines Modellprojekts des Diakonie Bundesverbands, das durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit dem Ziel gefördert worden war, die Arbeitsbedingungen im Pflegeberuf zu verbessern. Projektleiterin Dr. Astrid Giebel (Vorstandsbereich Diakonie Deutschland) referierte über das bis Ende 2012 laufende Projekt. „Zum Arbeitsalltag von Pflegenden gehört die unvermittelte Auseinandersetzung mit existentiellen Fragen von Patienten und Bewohnern“, so Giebel. „Gleichzeitig wächst der Anspruchsdruck maximaler Effizienz. Zunehmend kommen Pflegende an Grenzen ihrer eigenen physischen und psychischen Belastung.“ An sieben Projektstandorten wurden Pflegende in gesundheitsfördernden Ansätzen von Spiritualität als heilender und heilsamer Sorge in der Pflege für sich selbst geschult. Durch Begleitforschung wird untersucht, ob und wie existentielle Kommunikation und Spiritualität in der Pflege berufsbedingten Überlastungen entgegenwirken können.

„In der Diakonie den Glauben weitergeben – durch Kurse zu Themen des Glaubens“ wurde als Diakonie-Projekt zur diakonischen Profilbildung von Pfarrer Ulrich Laepple (Referent der Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste, Diakonie Deutschland) vorgestellt. Derzeit befindet sich ein Leitfaden zur Weitergabe von Wissensinhalten des Glaubens in Vorbereitung, dessen Veröffentlichung unter dem Titel „Diakonisch handeln – erwachsen glauben“ geplant ist.

Dipl. Päd. Irene Waller-Kächele (Arbeitsfeld in Sozialen Berufen, Diakonie Deutschland) referierte über aktuelle Entwicklungen in Ausbildungsfragen. Die Berufsentwicklung bewege sich zwischen Fachkräftemangel, neuen europäischen Vorgaben und einer diakonischen Profilierung, so Waller-Kächele. In den Ausbildungsgängen der Pflegeberufe stünden eine generalistische Ausrichtung, die Akademisierung der Ausbildung und Finanzierungsgrundsätze im Mittelpunkt der derzeitigen Entwicklungen. Auch bei den sozialpädagogischen Berufen nehme die Zahl der Studiengänge mit einer Entwicklung hin zu einem kompetenzorientierten Qualifikationsprofil zu.

Hingewiesen wurde auf den Stand der Vorbereitungen der kommenden DIAKONIA-Weltversammlung unter dem Motto „Diakonie – Heilung und Segen für die Welt“. Vom 1.- 8. Juli 2013 werden rund 300 Dauerteilnehmende aus aller Welt im Evangelischen Johannesstift in Berlin erwartet. Neben einer Dauerteilnahme besteht außerdem die Möglichkeit der begrenzten Teilnahme am Wochenende vom 5.-7. Juli. Teilnehmenden solle so die Gelegenheit gegeben werden, die Dynamik der Begegnung eines solchen internationalen Kongresses zu erleben.

Die kommende Jahrestagung der Verbände diakonischer Gemeinschaften mit der Diakonie Deutschland findet am 22. Januar 2014 in Berlin statt.

Die ViD bilden eine Arbeitsgemeinschaft, die sich mit Fragen des Diakonats, der diakonischen Ausbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit Fragen der Förderung Diakonischer geistlicher Gemeinschaften befasst. In den Mitgliedsgemeinschaften der ViD sind ca 19.000 Mitarbeitende im Diakonat (organisiert. Den ViD gehören der Kaiserswerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser (KWV), der VEDD (Verband Evangelischer Diakonen-, Diakoninnnen- und Diakonatsgemeinschaften in Deutschland) und der ZVED (Zehlendorfer Verband für Evangelische Diakonie) und freikirchliche Diakonissenmutterhäuser an. Die ‚Verbände im Diakonat’ (ViD) gehören als sogenannte ‚Personenverbände’ der Fachgruppe IV der Fachverbandskonferenz des DW/EKD mit über 80 Fachverbänden an.

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der evangelischen Kirche in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er vertritt Diakonie in der besonderen Form als Diakonie in Gemeinschaft. Seit über 90 Jahren ist der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er ermöglicht den Mitgliedern einen christlich orientierten Werteaustausch, vertritt die Mitglieder in unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt die Mitglieder in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet über 70 diakonische Gemeinschaften und Werke in Deutschland.

Berlin/Bern, den 31. Januar 2013

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