Loyalität in Vielfalt: Regionalkonferenzen tagen zum Selbstverständnis des KWV

Veröffentlicht am 12.04.2016

Die Regionalkonferenzen in Flensburg, Wetzlar, Niesky und Darmstadt beschäftigten sich 2016 mit dem „Selbstverständnis des Kaiserswerther Verbandes KWV“, das von der Mitgliederversammlung 2015 angenommen wurde.

Das Ziel konkreten helfenden Handelns für Menschen und die Unterstützung einer Haltung der Nächstenliebe und diakonischer Verantwortung unter den Mitarbeitenden zählen zu den wesentlichen Merkmalen des KWV. Die Regionalkonferenzen diskutierten dieses Selbstverständnis vor dem Hintergrund der heutigen Gesellschaft, die für eine kulturelle und religiöse Vielfalt innerhalb der Mitgliedseinrichtungen sorgt.

Anhand der Loyalitätsrichtlinie der Evangelischen Kirche in Deutschland spiegelte Prof. Dr. Beate Hofmann vor der Westkonferenz das Selbstverständnis des KWV. Diese bestimmt, Mitarbeitende hätten sich loyal gegenüber der evangelischen Kirche zu verhalten. Zur Absicherung diakonischer Identität sei die Funktion von Führungskräften als Kulturträger entscheidend, nicht ihre persönliche Glaubensüberzeugung, so Hofmann. Identität in Diversität entstehe, wenn neue Mitarbeitende in gemeinsame Werte hinein sozialisiert und unternehmenskulturelle Rituale miteinander gestaltet würden.

„Gelebtes Zeugnis, geistliches Leben, konkrete Hilfe und Begleitung und gemeinschaftliches Leben“ sind die Grunddimensionen diakonischer Einrichtungen, so Dr. Christian Oelschlägel, Persönlicher Referent des Präsidenten der Diakonie Deutschland auf der Nord- und der Ostkonferenz des Verbandes. Nicht alle Mitarbeitenden müssten diese jedoch in gleicher Weise leben: „Eine Öffnung für nichtchristliche Mitarbeitende ist gewünscht“ und könne als „Quelle von Reichtum und Vielfalt“ einer Diakonie angesehen werden, die „ihren spezifischen Beitrag gerade durch eine Öffnung zur Welt“ erbringe.

Mitarbeitende sollten sich als Botschafter christlicher Grundüberzeugungen die persönliche Frage gefallen lassen, wie sie es mit dem christlichen Glauben halten, betonte OLKR Klaus Schurig der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens. Dieser Anspruch gerate angesichts der gesellschaftlichen Realität jedoch an seine Grenzen, so Schurig des Weiteren gegenüber den Mitgliedern der Ostkonferenz.

Beispielhaft wurde der Südkonferenz von Pastorin Jutta Beldermann, der Geschäftsführerin der Ev. Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde in Bethel das Positionspapier des Vorstands der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel vorgestellt. „Vielfalt wahrnehmen und darüber ins Gespräch kommen“ lautet ein Motto des Papiers. Der Erwerb interkultureller Kompetenz ist zentrale Orientierung für die Betheler Stiftungen. Als genauso grundlegend wird die „Vergewisserung christlicher Identität“ betont. Das Handeln geschehe auf „Grundlage des christlichen Verständnisses vom Menschen“. Letztendlich gehe es um die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur. Führungskräfte tragen dabei besondere Verantwortung für die christlich-diakonische Identität: „Die Identifikation mit dem diakonischen Auftrag ist ein wichtiges Thema in unserer Personalarbeit“, stellt das Positionspapier fest.

Die Nordkonferenz tagte am 9. und 10. März im Diako Flensburg, die Westkonferenz am 14. und 15. März in der Königsberger Diakonie Wetzlar, die Ostkonferenz am 17. und 18. März in der Diakonissenanstalt Emmaus Niesky und die Südkonferenz am 6. und 7. April in der Elisabeth-Gemeinschaft Darmstadt.

Die Daten und Orte der Regionalkonferenzen 2017: Nordkonferenz am 9. und 10. März in Oldenburg, Westkonferenz vom 13. bis 14. März in Minden, Ostkonferenz am 29. und 30. März in Leipzig, Südkonferenz vom 5. bis 6. April in Schwäbisch Hall.

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der evangelischen Kirche in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er vertritt Diakonie in der besonderen Form als Diakonie in Gemeinschaft. Seit 100 Jahren bildet der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er ermöglicht den Mitgliedern einen christlich orientierten Werteaustausch, vertritt die Mitglieder in unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt sie in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet ca. 70 diakonische Gemeinschaften und Werke in Deutschland.

Berlin/Bern, den 12. 04. 2016

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