Regionalkonferenzen: Diakonische Bildung im Blick

Veröffentlicht am 11.04.2017

Die vier Regionalkonferenzen des Kaiserswerther Verbandes KWV tagten in diesem Jahr zum Thema “Diakonie in Gemeinschaft - Gemeinschaft in Diakonie”. Die Versammlungen dienten dabei auch zu Überlegungen für einen KWV-Bildungskongress.

Der geplante “Bildungsgipfel” unterstreicht die Kompetenz des KWV im Bereich diakonisch-theologischer Aus-, Fort- und Weiterbildung mit dem Ziel der Weiterentwicklung des Diakonats. Die Regionalgruppen diskutierten dazu einen Gesprächsleitfaden des Theologisch-Diakonischen Ausschusses, den die rund 70 diakonischen Gemeinschaften und Werke des KWV vorab erhalten hatten.

“Eine nur funktional verstandene Gemeinschaft aufgrund äußerer Bedarfe dürfte keine Zukunft haben”, so der Theologische Vizepräses der Evangelischen Kirche in Westfalen Albert Henz in seinem Referat vor der Westkonferenz in Minden. Frage eine Gemeinschaft jedoch danach, “welche geistlichen Gemeinschaftsformen heute gesucht und gelebt werden wollen und bietet sie hierfür Raum an, so lohnt es sich, um ihre Zukunft zu kämpfen”.

Die alleinige Zuschreibung von Spiritualität an diakonische Gemeinschaften berge innerhalb von Unternehmen die Gefahr von Funktionalisierung und Abspaltung, so Cornelia Coenen-Marx vor der Südkonferenz: “Es gilt, in den Unternehmen selbst Gemeinschaft zu stärken“, betonte die ehemalige Leiterin des Referats Sozial- und Gesellschaftspolitik der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD.

Evangelische Spiritualität “gibt es nicht unabhängig von Kirche und Gemeinschaft”, betonte der Leipziger Praktische Theologe Prof. Peter Zimmerling in seinem Vortrag während der Ostkonferenz in Leipzig. Auf dem Weg, hierfür “den Horizont von Kirche und Gemeinschaft wiederzugewinnen, haben diakonische Gemeinschaften eine wichtige Funktion”. Gerade diese machten sichtbar, dass zu einer lebendigen Spiritualität “auch Ansätze einer Alltagsgemeinschaft gehören”.

“Im Kontext religiöser Öffnung und säkularer werdender Mitarbeiterschaften bilden Gemeinschaften einen Ort der Vergewisserung christlicher Identität”, sagte Dr. Ingolf Hübner aus der Stabsstelle Theologie im Vorstandsbüro der Diakonie Deutschland: “Diakonische Impulse zielen auf die Bildung und Stärkung von Gemeinschaften, die aus gegenseitiger Bestärkung und Ergänzung Hilfen und Unterstützungen organisieren und verantworten.”

Die Mitglieder der Nordkonferenz diskutierten mit Pastor Karsten Struck, Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie, Rendsburg, und Pastor Jens-Uwe Göritz, Ev. Stiftung Michaelshof, Rostock, die als Gäste eingeladen waren, über die Möglichkeit der Neugründung diakonischer Gemeinschaften in ihren Werken.

Die Rückmeldungen auf den Gesprächsleitfaden und die Ergebnisse der Regionalkonferenzen werden durch den Theologisch-Diakonischen Ausschuss des KWV zu einer Vorlage für den Verbandsvorstand gebündelt und zur Vorbereitung des Bildungsgipfels genutzt. Der KWV möchte damit die Kooperationen mit Einrichtungen und Unternehmen über den Verband hinaus weiter vertiefen. Gemeinsames Interesse ist dabei auch die Umsetzung der Loyalitätsrichtlinie der EKD im Bereich der Bildung.

Folgende Regionalkonferenzen sind für 2018 geplant: 1.-2. März Nordkonferenz in Hannover, 12.-13. März Westkonferenz in Freudenberg, 15.-16. März Südkonferenz in Freiburg, 21.-22. März Ostkonferenz in Halle.

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der evangelischen Kirche in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er vertritt Diakonie in der besonderen Form als Diakonie in Gemeinschaft. Seit 100 Jahren bildet der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er ermöglicht den Mitgliedern einen christlich orientierten Werteaustausch, vertritt die Mitglieder in unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt sie in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet ca. 70 diakonische Gemeinschaften und Werke in Deutschland.

Berlin, den 11. April 2017
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