Kaiserswerther Verband als Plattform für diakonisches Wachstum

Veröffentlicht am 02.10.2019

Der 1. Diakonische Bildungskongress des Kaiserswerther Verbandes KWV versammelte am 19. und 20. September 2019 über 120 diakonische Führungskräfte aus ganz Deutschland. Sie tauschten sich über zeitgemäße diakonische Bildung aus und wollen folgend Ideen und Konzepte für neue Bildungsformate entwickeln.

Die religiöse und kulturelle Vielfalt in diakonischen Einrichtungen nimmt ständig zu. Auch die Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung unterliegt diesen Wandlungen. Damit gilt es, diakonische Bildungsarbeit neu zu denken und zu entwickeln. Über 120 Führungskräfte und Schlüsselpersonen aus den rund 70 Diakonieunternehmen und Diakonischen Gemeinschaften des Kaiserswerther Verbandes KWV trafen sich dazu unter dem Motto «Flughöhe gewinnen» am 19. und 20. September zum 1. Diakonischen Bildungskongress in der Lutherstadt Wittenberg.

„Diakonisches Lernen ist immer auch soziales Lernen, das den Frieden, die Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung im Blick hat und im Besonderen denen dienen soll, die in Notlagen auf Begleitung angewiesen sind“, so KWV-Geschäftsführerin Pfarrerin Christa Schrauf: Als diakonisch Verantwortliche „fragen wir daher mehr denn je, was es für eine zeitgemäße diakonische Bildung braucht, um die Flughöhe zu gewinnen, die das Interesse der Mitarbeitenden an diakonischen Traditionen und Haltungen weckt und Identifikationsmöglichkeiten schafft.“

Zum Programm zählten aktuelle Forschungsergebnisse zu Bildung und Lernen ebenso wie Best Practise aus Mitgliedshäusern. In acht Workshops wurden dazu perspektivische Fokusthesen formuliert. „Der KWV bietet seinen Einrichtungen eine Plattform (auch digital), um Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam Sicherheit und Wachstum entwickeln und sich am Markt zu etablieren, ohne gegenseitig im Wettbewerb zu stehen“, so brachte der Workshop zum attraktiven Arbeitgebermarketing sein Ergebnis auf den Punkt. Erstmals fand zudem eine diakonische Bildungsmesse statt, die mit einem Bildungskatalog begleitet wurde.
Oberin S. Esther Selle, Vorstandsvorsitzende des KWV sagte in ihrem Grußwort: „Die religiöse und kulturelle Vielfalt unserer Mitarbeitenden war noch nie so groß wie heute. Deshalb ist es wichtig, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, loszufliegen und zu schauen, wo die Reise hingeht.“

Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, verwies in ihrem Grußwort auf das lebensbegleitende Lernen als „Scharnier und Angelpunkt für eine zukunftsfähige Bildung“. Dies umfasse auch die Entwicklung von Haltungen und ließe sich „nicht einfach der Verwertungslogik des flexibilisierten Arbeitsmarktes unterordnen“.

Die Präsidentin der Humboldt-Universität Berlin, Prof. Dr.-Ing. Sabine Kunst, sprach zu Perspektiven guter Bildung im 21. Jahrhundert. „Der Produktionsprozess von Wissen wandelt sich fundamental, das auktoriale Wissen weicht dem sozialen Wissen, dialogische Wissensformate gewinnen an Bedeutung“, so Prof. Kunst: Die zentralen Stichworte seien „Interdisziplinarität, studentische Initiativen, Partizipation der unterschiedlichsten Akteure, Verantwortung des Einzelnen und gemeinsames Lernen“.

Zum Thema des werteorientierten Lernens im Unternehmen sprach der Organisationspädagoge Prof. Dr. Andreas Schröer von der Universität Trier. Er ermutigte zur „Beidhändigkeit“, zu einer „Praxisbalance zwischen Exploration und Optimierung“ und zur Schaffung von entsprechenden Lern- und Innovationsräumen, „die bewusst auf die Erzeugung von Entscheidungs- und Handlungsalternativen setzen“.

Im Anschluss an den Kongress werden Punkte zur Weiterarbeit und die Vorgehensweise dazu identifiziert. Verschiedene Akteure des Kongresses, die sich dazu bereiterklärt haben, werden Ideen und Konzepte für neue Bildungsformate entwickeln.

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er engagiert sich in besonderer Weise um die Stärkung und Entwicklung diakonischer Identität und die Verwirklichung von Gemeinschaft in Diakonie und schafft Begegnungsräume zum Austausch über die gemeinsamen Werte. Seit über 100 Jahren bildet der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er vertritt die Mitglieder auf unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt sie in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet ca. 70 Diakonieunternehmen und Diakonische Gemeinschaften im KWV Deutschland.

Berlin, den 2. Oktober 2019

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