Diakonische Gemeinschaften - was trägt sie in die Zukunft?

Veröffentlicht am 25.05.2012

Die Oberinnen der Mitgliedshäuser des Kaiserswerther Verbandes versammelten sich vom 14.-16. Mai unter dem Thema „Was trägt uns in die Zukunft?“ zur Jahrestagung in Weinstadt-Beutelsbach.

Pressemitteilung 5/2012

Ein lebendiges Netzwerk unter den über siebzig Mutterhäusern mit einem regen persönlichen Austausch, einem vielfältigen Tagungsangebot und mit zahlreichen Versammlungen und Konferenzen: So sieht der Kaiserswerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser KWV heute aus, der 1916 pragmatisch als ‚Zweckverband‘ gegründet worden ist, so die Oberinnen der Häuser des KWV während ihrer Jahrestagung in Weinstadt-Beutelsbach.

Mehr als dreißig Oberinnen aus den Mitgliedshäusern des KWV versammelten sich vom 14.-16. Mai 2012 im Mutterhaus der Großheppacher Schwesternschaft. „Sehnsucht nach Armut, Lust auf Sendung, Freude am gebundenen Freisein – was trägt uns in die Zukunft?“ hieß das Thema. Die drei klassischen ‚evangelischen Räte‘ Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam, die ursprünglich zur Berufung als Diakonisse gehörten, bildeten den zentralen Diskussionspunkt.

Sr. Claudia-Maria Mühlherr vom Kloster Siessen, Bad Saulgau, führte in das Thema der Tagung ein. Die christliche Glaubensgemeinschaft befinde sich „mit vielen anderen Weltanschauungen in einer pluralen Gesellschaft, in der das Individuum seine Denk- und Lebenswelten selber konstruiert“, so Mühlherr. Im postmodern Denken seien allgemein gültige Leitideen nicht mehr gefragt: „Die Wahrheit wird individuell gesucht“. Gemeinschaften, die sich dem Konzept Armut und Arbeit verschrieben haben, seien in einer Wohlstandsgesellschaft, die den Menschen nach Leistung und Erfolg bemesse, „bleibende Provokation“, betonte die Franziskanerin.

Die Oberinnen stellten fest: Die Entscheidung für ein bestimmtes Leben, die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft und die darin enthaltene berufliche und christliche Verwirklichung sind und bleiben die Fundamente christlicher und diakonischer Gemeinschaften. Die Tagung vertiefte im Anschluss das Thema durch Berichte aus den Gemeinschaften und Werken, durch kreative Workshops und durch engagierte Diskussionen. Die nächste Oberinnentagung findet vom 22.-24. April 2013 in Niesky statt.

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der evangelischen Kirche in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er vertritt Diakonie in der besonderen Form als Diakonie in Gemeinschaft. Seit über 90 Jahren ist der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er ermöglicht den Mitgliedern einen christlich orientierten Werteaustausch, vertritt die Mitglieder in unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt die Mitglieder in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet über 70 diakonische Gemeinschaften und Werke in Deutschland.

Berlin/Bern, den 25. Mai 2012

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