Diakonisches Profil und gesunde wirtschaftliche Entwicklung

Veröffentlicht am 11.04.2011

Die vier Regionalkonferenzen des Kaiserswerther Verbandes KWV tauschten sich in Flensburg, Bethel, Halle und Stuttgart über Chancen und Herausforderungen der Veränderungsprozesse in Diakonissen-Mutterhäusern und diakonischen Unternehmen aus.

Pressebericht 3/2011

Wohin entwickeln sich die diakonischen Gemeinschaften des Kaiserswerther Verbandes (KWV) im Rahmen der gesellschaftlichen Wandlungsprozesse? Wie gelingt die Stärkung des diakonischen Profils auch in den Reihen der Mitarbeiterschaft und welche Werte vermittelt die Leitungsebene? Mit diesen grundlegenden Fragen beschäftigten sich die vier Regionalkonferenzen des KWV, die im März 2011 in Flensburg, Bethel, Halle und Stuttgart tagten.

Die Nordkonferenz fand am 2. und 3. März in der Ev.-Luth. Diakonissenanstalt zu Flensburg unter der Vorsitzenden Oberin Sr. Hannelore Balg statt. Referent Dr. Burkhard Budde sprach zum Thema „Christliches Management“. Nach dem christlichen Menschenbild sei der Mensch Träger einer Würde, „kein Kosten- oder Erlösfaktor ohne ein persönliches Gesicht“, betonte Budde: „Wer den Mensch als Kind Gottes betrachtet, tritt der schleichenden Entwürdigung im Alltag entgegen.“

Die Westkonferenz am 9. und 10. März im Mutterhaus der Stiftung Sarepta der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel wurde von Vorstandssprecher Pfr. Matthias Dargel unter dem Schwerpunktthema „Kirchliche Bindung von Mitarbeitenden“ geleitet. Zwischen 25 und 30% der Mitarbeitenden habe noch eine engere kirchliche Bindung, so Dargel. Mit persönlichen Bindungen und Ritualen die diakonische Spiritualität wenig religiöser Mitarbeitender zu wecken, sei nun Aufgabe der diakonischen Einrichtungen. Über Fortbildungen oder Veröffentlichungen die kirchenfernen zu erreichen, sei eine ebenso große Chance.

Das diakonische Profil kirchlicher Dienstleister könne durch gelebte christliche Leitbilder gestärkt werden, „die den individuellen Fingerabdruck kirchlicher Häuser beschreiben“, so Dr. Burkhard Budde, Vorstandsvorsitzender des Brauschweiger Marienstiftes, in seinem Referat auf der Ostkonferenz des KWV am 22. März im Diakoniewerk Halle: „Glaubwürdigkeit ist ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg“. Die Tagung stand unter dem Vorsitz des Rektors des Naemi Wilke Stifts in Guben, Pastor Stefan Süß.

Zum Thema „Übergänge und Generationenwechsel in der Leitung von Mutterhäusern und diakonischen Unternehmen“ referierte Pfr. Dietrich Humrich, Vorstand der Stiftung kreuznacher diakonie, auf der Südkonferenz in der Ev. Diakonissenanstalt Stuttgart am 29. März. Zur Situation der Mutterhäuser konstatierte der Vorsteher der Diakonissen Speyer-Mannheim und Vorsitzende der Südkonferenz, Dr. Werner Schwartz, es gehe genauso „um die Bewahrung und Fortentwicklung des diakonischen Profils“ wie um eine „gesunde zukunftsgerichtete wirtschaftliche Entwicklung“. Es brauche Führungspersonen mit einer hohen Sensibilität für Diakonie und Ökonomie, um die in Profession und Geschichte der Häuser liegenden Schätze „zur diakonischen Markenbildung fruchtbar zu machen“.

Das 150. Jubiläum der Kaiserswerther Generalkonferenz vom 8.-11. Oktober 2011 war ebenso Thema der Regionalkonferenzen. Die Feierlichkeiten in Kaiserswerth bei Düsseldorf (D) werden durch ein Parallelprogramm für Altvorsteher, Altoberinnen und kaufmännische Direktoren i.R. begleitet. Zum Jubiläum wird zudem eine Festschrift erscheinen.

Die Regionalkonferenzen berieten eine Vorlage zur Anpassung der Satzung des KWV. Die Änderungen sollen durch die kommende Mitgliederversammlung am 8. Oktober 2011 in Kaiserswerth beschlossen werden.

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der evangelischen Kirche in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er vertritt Diakonie in der besonderen Form als Diakonie in Gemeinschaft. Seit über 90 Jahren ist der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er ermöglicht den Mitgliedern einen christlich orientierten Werteaustausch, vertritt die Mitglieder in unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt die Mitglieder in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet über 70 diakonische Gemeinschaften und Werke in Deutschland.

Bern/Berlin, den 11. April 2011

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