Verbände tagen zur Organisationskultur diakonischer Gemeinschaften

Veröffentlicht am 07.02.2017

Die Jahrestagung der Verbände diakonischer Gemeinschaften mit der Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband und der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD tagte in Berlin.

Die Jahrestagung 2017 der Verbände diakonischer Gemeinschaften mit der Diakonie Deutschland und der EKD fand am 24. und 25. Januar in Berlin zum Thema „Corporate Identity von Unternehmen und Identität von Gemeinschaften" statt. Begrüßt wurden die rund 30 Teilnehmenden von Diakonie-Präsident Ulrich Lilie.

Diakonie sei in ihrer fachlichen und geistlichen Dimension eine „Hybridorganisation”, so Lilie. Sie stehe vor einem Paradigmenwechsel in ihrer sozialen Arbeit. Es ginge immer stärker darum, „nicht mehr für, sondern mit den Menschen ihr Leben zu gestalten. Das gilt dem Einzelnen wie dem Sozialraum.” Der Diakonie-Präsident hob in dem Zusammenhang die „hohe Feldkompetenz” der Mitarbeitenden im Diakonat hervor.

„Wie ist es um unsere Organisationskultur bestellt?“, fragte Annette Hohnwald von der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste in ihrem Referat zu Gemeinschaftsformen und diakonischer Kultur. Wichtig sei, dass die Mitarbeitenden die Sorge, die sie für andere tragen, auch selbst erleben: „Gibt es Begleitung für die oft existenzielle und emotional äußerst belastende Arbeit?“ Gute Kommunikation, Transparenz, Berechenbarkeit und verlässliche Absprachen machten eine „echte Arbeitsgemeinschaft“ aus.

Im 19. Jahrhundert wurden die evangelischen Räte in den diakonischen Gemeinschaften um die zentrale Dimension des gemeinschaftlichen Dienstes erweitert, so Dr. Ingolf Hübner in seinem Vortrag. Heute sei wichtig, dass diakonische Gemeinschaften in einem lebendigen Verhältnis zu den Mitarbeitenden diakonischer Einrichtungen stehen. Der Theologe im Vorstandsbüro der Diakonie Deutschland verwies auf die Besonderheit diakonischer Gemeinschaften. Diese seien „offen für Seelsorge und bieten geistliche Begleitung sowie Angebote zum Mitleben”. Dazu gehöre „diakonische Lebenshilfe in persönlicher Beratung, kreativen Vollzügen und Bildungsarbeit”.

Eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von OKR Ralph Charbonnier von der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD beleuchtete das Potential von Gemeinschaften im Hinblick auf die diakonische Kultur von Einrichtungen und die Chancen der Mitarbeitenden im Diakonat. Die Teilnehmenden erhielten außerdem Einblicke in die Praxis gemeinschaftlicher diakonischer Kultur mit Mitgliedern der Schwestern- und Brüderschaft des Evangelischen Johannesstifts. Absprachen zur zukünftigen Zusammenarbeit der Verbände im Diakonat beschlossen die Tagung.

Die kommende Jahrestagung findet am 23. und 24. Januar 2018 in Dresden statt.

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der evangelischen Kirche in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er vertritt Diakonie in der besonderen Form als Diakonie in Gemeinschaft. Seit 100 Jahren bildet der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er ermöglicht den Mitgliedern einen christlich orientierten Werteaustausch, vertritt die Mitglieder in unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt sie in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet ca. 70 diakonische Gemeinschaften und Werke in Deutschland.

Berlin, den 7. Februar 2017

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