Verwaltungsdirektorentagung: In der Multioptionsgesellschaft wirksam entscheiden

Veröffentlicht am 06.12.2018

Zur Jahrestagung für kaufmännische Vorstände, Verwaltungsleitende und Geschäftsführende der diakonischen Unternehmen des Kaiserswerther Verbandes KWV versammelten sich am 28. und 29. November rund 25 Teilnehmende in Berlin.

Damit Weniges möglich wird, muss Vieles ausgeschlossen werden: so beschrieb Pfr. Dr. Hendrik Höver die gegenwärtige Multioptionsgesellschaft, der sich auch diakonische Einrichtungen stellen müssen. Diese befänden sich nach Gründung, Expansion und Unternehmenswerdung mittlerweile in einer Phase der Multirationalität, in der sich die Theologie Identitäts- und Relevanzfragen gegenübersähe und die ökonomische Rationalität zur zentralen Schlüsselreferenz werde.

Am Beispiel des St. Galler Management-Modells skizzierte Höver die nachhaltige Positionierung eines diakonischen Unternehmens in einer komplexen Umwelt. Es gelte, die „diakonische Führungsachse“ auszurichten und die gemeinschaftliche Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit in Form einer Dialog-Kultur zu stärken. Bereitschaft für einen Wandel entstehe, wenn die Herausforderungen erkannt und ein attraktives Zukunftsbild entwickelt würden, erste Schritte praktikabel seien und Kapazitäten für einen Wandel zur Verfügung stünden, betonte Höver.

Erfolgreiche Konzerne verstehen den Kunden und richten sich an deren Bedürfnissen aus, so Torsten Harer von der Wibu München. Anpassung und vor allem die Bereitschaft zur Veränderung seien dabei entscheidend. Es gelte, Maßnahmen zu erarbeiten, die bestehende Kundenwünsche unter den Prämissen von Machbarkeit und Profitabilität optimal erfüllen können. Schließlich sei es wichtig, durch einen klaren Markenauftritt und eine zentrale Botschaft erkennbar zu sein.

Über erfolgreiche Geschäftsmodelle in Zeiten der Digitalisierung sprach Frederike Beha, Gründerin der Business Model Toolbox. Angesichts des direkten Kontaktes digitaler Medien mit dem Kunden gelte es, von der Produktinnovation hin zur nutzerzentrierten Innovation zu denken, so Beha.

Ingo Dreyer vom Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland präsentierte aktuelle Trends zum Thema Arbeitsrecht.

Michael Ey und Laurent Griffoul von PwC referierten zu Entwicklungen und Tendenzen im deutschen Krankenhausmarkt. Dort zeichne sich eine steigende Komplexität und Unsicherheit unter anderem aufgrund der Rechtsprechung zu Komplexpauschalen ab. Differenzierung und Durchhaltevermögen sei nötig, so die Wirtschaftsprüfer.

Schließlich stellten Georg Forchmann von der Diako Thüringen und Cornelia Röper von Vediso das „mitunsleben“-StartUp vor, dem als Gesellschafter auch zwei Mitgliedshäuser des KWV angehören: die Diako Thüringen und das Ev. Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin. Dieses wird ein bundesweites Informations- und Vermittlungsportal für soziale und pflegerische Dienstleistungen aufbauen.

Die KWV-Verwaltungsdirektorentagung fand im Hotel Carolinenhof Berlin statt. Die kommende Tagung ist geplant für den 25. und 26. November 2019.


Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er engagiert sich in besonderer Weise um die Stärkung und Entwicklung diakonischer Identität und die Verwirklichung von Gemeinschaft in Diakonie und schafft Begegnungsräume zum Austausch über die gemeinsamen Werte. Seit über 100 Jahren bildet der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er vertritt die Mitglieder auf unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt sie in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet ca. 70 Diakoniewerke und deren Diakoniegemeinschaften in Deutschland.


Berlin, den 3. Dezember 2018


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