Diakonische Verbände diskutieren Verhältnis zum Sozialstaat

Veröffentlicht am 02.02.2011

Die Verbände im Diakonat ViD und das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland hielten ihre Jahrestagung am 20. Januar 2011 in Berlin. Aktuelle sozialpolitische Entwicklungen und die gegenseitige Information standen auf der Tagesordnung.

Pressemitteilung 1/2011

Die Veränderungen des Sozialstaates werfen grundlegende Fragen nach dem Verhältnis von Kirche, Diakonie und Staat auf. Die Diakonischen Verbände in Deutschland sind gefordert, dabei ihre Verantwortung und ihre Bedeutung für den sozialen und pflegerischen Bereich im Blick zu behalten. Dies stellten die Teilnehmenden der Jahrestagung der Verbände im Diakonat ViD mit dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD fest. Kirche und Diakonie müssten in sozialen und pflegerischen Berufsfeldern ihre kritische und prägende Kraft bewahren, so die Teilnehmenden am 20. Januar 2011 in Berlin.

Im Mittelpunkt der Tagung stand die gegenseitige Information zur laufenden Arbeit in den Verbänden. Der Kaiserswerther Verband KWV kündigte die Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum der Kaiserswerther Generalkonferenz KGK an. Die KGK ist ein Verband von über 100 Diakonissenhäusern, diakonischen Gemeinschaften und Diakoniewerken aus Europa, Nord- und Südamerika und Asien. Vom 8.-11. Oktober 2011 tagt in Kaiserswerth die Vollversammlung der Konferenz. Mittelpunkt wird ein Festakt zum Jubiläum bilden. Mit Unterstützung der Fliedner Kulturstiftung wird in Kaiserswerth ein Buch zu Geschichte und Zukunft der KGK präsentiert. Diese plant im September 2011 die Eröffnung des „Museums zur Kultur des Helfens“ in Kaiserswerth, des ersten Museums zur Geschichte der Pflege in Deutschland.

Der Verband Evangelischer Diakonen-, Diakoninnen und Diakonatsgemeinschaften in Deutschland VEDD beschäftigt sich aktuell intensiv mit der Frage einer zukunftsorientierten Entwicklung diakonischer Gemeinschaften. Einige Gemeinschaften haben sich neben Diakonen und Diakoninnen auch für Mitarbeitende im Diakonat geöffnet. Eng verknüpft mit der zukunftorientierten Entwicklung von Gemeinschaften ist im VEDD das Thema der Weiterentwicklung und Vergleichbarkeit diakonischer Bildungsabschlüsse im Bereich der EKD.

Der Zehlendorfer Verband für Evangelische Diakonie ZVED betonte die Identifikation mit dem diakonischen Anliegen als wichtig für eine Zugehörigkeit zu einem Diakonischen Verband. Unter dieser Maßgabe konnte 2010 die Internationale Konferenz theologischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitglied im Zehlendorfer Verband werden.

Die Evangelische Kirche in Deutschland EKD informierte über eine geplante Ad-hoc-Kommission für diakonische und gemeindepädagogische Berufsprofile. Ausgehend vom Bologna-Reformprozess zur Errichtung eines europäischen Hochschulraumes stellt sich die Kommission die Frage, welche theologischen Kompetenzen für die Arbeit in der Diakonie wichtig und notwendig sind. Ziel ist die Zertifizierung diakonischer Ausbildungsgänge.

Die vergangene Begegnungstagung der ViD „Geistliche Gemeinschaften – Wirf dein Seil hinüber – Haltetaue der Sehnsucht“ vom 19.-21. November in Berlin wird als Dokumentation mit gekürzten Beiträgen in der nächsten Ausgabe der „Diakonie Schwester“ des Zehlendorfer Diakonieverbands veröffentlicht. Die Zeitschrift ist unter www.ev-diakonieverein.de erhältlich. Eine ungekürzte Dokumentation der Beiträge wird als ViD-Impuls I/2011 in Kürze erscheinen.

Die ViD bilden eine Arbeitsgemeinschaft, die sich mit Fragen des Diakonats, der diakonischen Ausbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie mit Fragen der Förderung Diakonischer geistlicher Gemeinschaften befasst. In den Mitgliedsgemeinschaften der ViD sind ca 19.000 Mitarbeitende im Diakonat organisiert. Den ViD gehören der Kaiserswerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser (KWV), der VEDD (Verband Evangelischer Diakonen-, Diakoninnnen- und Diakonatsgemeinschaften in Deutschland) und der ZVED (Zehlendorfer Verband für Evangelische Diakonie) und freikirchliche Diakonissenmutterhäuser an. Die ‚Verbände im Diakonat’ (ViD) gehören als sogenannte ‚Personenverbände’ der Fachgruppe IV der Fachverbandskonferenz des DW/EKD mit über 80 Fachverbänden an.

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der evangelischen Kirche in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er vertritt Diakonie in der besonderen Form als Diakonie in Gemeinschaft. Seit über 90 Jahren ist der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er ermöglicht den Mitgliedern einen christlich orientierten Werteaustausch, vertritt die Mitglieder in unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt die Mitglieder in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet über 70 diakonische Gemeinschaften und Werke in Deutschland.

Bern/Berlin, den 2. Februar 2011

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