Kaiserswerther Verband erinnert an 75. Jubiläum der Verbandsschwesternschaft

Veröffentlicht am 28.02.2014

Mit der Gründung der Verbandsschwesternschaft im Kaiserswerther Verband wurden vor 75 Jahren die Hilfsschwestern vor dem Zugriff des NS-Staates geschützt.

Am 1. März 1939 wurde die Verbandsschwesternschaft des Kaiserswerther Verbandes KWV gegründet. Zum 75. Jubiläum erinnert KWV-Vorstandsvorsitzende Oberin Sr. Esther Selle an die Umstände der Gründung inmitten der Zeit des Nationalsozialismus.

"Die Leitung des Kaiserswerther Verbandes sah die Gefahr, dass die nicht schwesternschaftlich gebundenen Mitarbeiterinnen in die NS-Schwesternschaft eingegliedert würden", so Selle. Die sogenannten Hilfsschwestern wurden in den Diakonissenhäusern eingesetzt, um die Diakonissen zu unterstützen. Obwohl sie unentbehrlich waren, konnten sich die Hausleitungen nicht entschließen, die Hilfsschwestern als zweite Gemeinschaft neben den Diakonissen-Schwesternschaften zu etablieren.

"Das geschah erst durch die Entwicklungen in der Zeit des Nationalsozialismus", betont Selle. Zum 1. März 1939 wurde die "Verbandsschwesternschaft im KWV" gegründet. Alle Hilfsschwestern wurden aufgenommen, äußerlich kenntlich an der gemeinsamen Tracht, der Verbandsschwesternhaube und der Brosche des Kaiserswerther Verbandes als Zeichen der Zusammengehörigkeit. Die neue Gemeinschaft schützte die Schwestern vor dem Zugriff des NS-Staates.

Nach dem Krieg entwickelte sich das Miteinander von Verbandsschwestern und Diakonissen. Die Gemeinschaften in Ost- und Westdeutschland feierten im Rahmen der politischen Wende in Deutschland gemeinsam ihr 50. Jubiläum. Seitdem habe sich "Diakonie in Gemeinschaft" weiter entwickelt, so die KWV-Vorstandsvorsitzende. Mit der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD und der Diakonie Deutschland werde derzeit das Gespräch über die Zukunft der Frage des Diakonats geführt.

"Bis heute ist die Verbandsschwesternschaft eine zweite Säule der Mutterhausdiakonie", ergänzt KWV-Geschäftsführerin Dr. Christine-Ruth Müller. Heute heißen sie Diakonische Gemeinschaften und sind in vielen Kaiserswerther Häusern aktiv. Im Blick auf die große Mitarbeiterschaft gehe es heute "um die Frage, wie Kaiserswerther Werte in der modernen Unternehmensdiakonie gelebt werden können." Die Mitgliederversammlung des KWV habe dazu im vergangenen Jahr Wege in die Zukunft aufgezeigt und daran erinnert, dass es um tätige Diakonie im Alltag gehe: "Sicher dabei ist: Die Gemeinschaften werden ein Motor der Entwicklung bleiben."

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der evangelischen Kirche in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er vertritt Diakonie in der besonderen Form als Diakonie in Gemeinschaft. Seit bald 100 Jahren ist der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er ermöglicht den Mitgliedern einen christlich orientierten Werteaustausch, vertritt die Mitglieder in unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt die Mitglieder in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet ca. 70 diakonische Gemeinschaften und Werke in Deutschland.

Berlin/Bern, den 28. Februar 2014

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