"Pflegekräfte müssen wieder lernen, ohne Hetze zu arbeiten"

Veröffentlicht am 27.11.2020

Die Verwaltungsleitenden, Geschäftsführenden und Vorstände des Kaiserswerther Verbandes diskutieren Entwicklungen veränderter Personalressourcen durch eine einheitliche Personalbemessung in der Langzeitpflege.

Prof. Heinz Rothgang vom Socium Forschungszentrum Bremen stellte den zwanzig Teilnehmenden der virtuellen Tagung ein wissenschaftlich fundiertes Personalbemessungs-verfahren vor, das durch die Universität Bremen entwickelt wurde.

Das Ergebnis dieser empirischen Studie habe erhebliche Zusatzzeitbedarfe gezeigt, die mit dem Pflegegrad zunähmen. Der quantitative Mehrbedarf zeige sich fast ausschliesslich bei Assistenzkräften, so Rothgang. Personalmengensteigerungen allein führen aber zu keiner verbesserter Pflege. Benötigt würden eine entsprechende Organisations- und Personalentwicklung. „Pflegekräfte müssen wieder lernen, ohne Hetze zu arbeiten“, betonte Rothgang.

Empfohlen werde ein flächendeckender Personalaufbau im Bereich der Hilfskräfte. Die Zahl der Pflegefachkräfte sinke nicht, aber sie gewinnen viel mehr Zeit für Fachkraftaufgaben.

Es gab keine Musterreaktion auf Corona, so der Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart in seinem Impuls zur gesundheitspolitischen Situation angesichts der Pandemie. Auch die Politik habe sich aufgrund des dynamisches Verlaufs der Pandemie stets neu vorantasten müssen.

Die Kosten dürften nicht alleine dem Gesundheitssystem aufgebürdet werden, sondern müssten auch durch öffentliche Mittel getragen werden. Länder, deren Gesundheitssysteme besser durch die Krise kämen, stünden in der Krise auch ökonomisch besser da - dies hätten etwa verschiedene internationale Vergleiche gezeigt.

Thomas Eisenreich stellte die Plattform „Home Instead“ vor, die sich auf neue Betreuungskonzepte für Senioren in ihrem eigenen zu Hause konzentriert und die Angebote an den Kundenwünschen orientiert weiterentwickelt.

Stephan Rosinski von der Treugeno GmbH informierte über den aktuellen Stand zu Steuerrecht und Abgabenordnung. Konrad Matyba von der Bank für Diakonie und Kirche orientierte zu den Auswirkungen von Corona und anhaltenden Niedrigzinsen auf die Liquiditätsplanung und -haltung.

Der Kaiserswerther Verband (KWV) steht für die Wahrnehmung diakonischer Aufgaben in der Tradition der Mutterhausdiakonie Kaiserswerther Prägung. Er engagiert sich in besonderer Weise um die Stärkung und Entwicklung diakonischer Identität und die Verwirklichung von Gemeinschaft in Diakonie und schafft Begegnungsräume zum Austausch über die gemeinsamen Werte. Seit über 100 Jahren bildet der KWV ein Netzwerk der diakonischen Kompetenz und der christlichen Nächstenliebe. Er vertritt die Mitglieder auf unterschiedlichen politischen, kirchlichen und diakonischen Ebenen und unterstützt sie in ihrer Vernetzung. Der KWV verbindet 65 Diakonieunternehmen und Diakonische Gemeinschaften im KWV Deutschland.

Berlin, den 27. November 2020

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